Du reist mit Kindern an die Garden Route und möchtest unbedingt auf Safari gehen? Verstehen wir zu gut! Eine Safari ist auf einer Südafrika-Reise das Tüpfelchen auf dem i. Wenn plötzlich ein Löwe direkt deinem Jeep steht, Nashörner vor dir grasen oder Geparden aus dem Gebüsch auftauchen – pure Gänsehaut!
Entlang der Garden Route gibt es zahlreiche Private Game Reserves, also private Wildtierreservate, in denen du Löwen, Giraffen, Elefanten, Büffel, Nashörner und viele weitere Tiere sehen kannst.
Aber wie ist das, wenn man mit Kindern unterwegs ist? Wir waren mit unserem Kleinen auf Safari an der Garden Route und erzählen dir in diesem Blogartikel von unseren persönlichen Erfahrungen.
Inhalt


1. Die wichtigsten Infos zu Safari mit Kindern an der Garden Route
- Der berühmteste Ort in Südafrika, um auf Safari zu gehen, ist eindeutig der Kruger Nationalpark. Da sich dieser ziemlich abseits im Norden des Landes (und darüber hinaus im Malaria-Gebiet) befindet, scheidet er für viele Familien mit Kindern aus.
- Eine gute Alternative zum Kruger Nationalpark sind sogenannte „Private Game Reserves“, also privat geführte Reservate entlang der Garden Route.
- Kinder dürfen in vielen Private Game Reserves an Game Drives (also den Pirschfahrten) erst ab 6 Jahren, manchmal sogar erst ab 12 Jahren teilnehmen. Oft gibt es das Angebot, das Kind in Betreuung zu geben, aber ganz ehrlich: Wer möchte das schon? Wir jedenfalls nicht und daher stand fest: Wir möchten in ein Game Reserve, in dem auch kleine Kinder auf Game Drives erlaubt sind.
- Zu den berühmtesten bzw. beliebtesten Private Game Reserves, die sich für Safari mit Kindern eignen, zählen: Botlierskop, Garden Route Game Lodge und Gondwana.
- Eine weitere Alternative ist der Addo Elephant National Park. Dieser Nationalpark befindet sich zwar nicht direkt an der Garden Route, lässt sich allerdings perfekt damit kombinieren. Hier findest du weitere Infos dazu: Safari im Addo Elephant National Park.



2. Was ist ein Private Game Reserve?
Ein Private Game Reserve ist ein abgezäunter Wildtierpark in Privatbesitz. Du findest solche Private Game Reserves in ganz Südafrika, viele befinden sich an der Garden Route und rund um den Kruger-Nationalpark (Greater Kruger). Die Größe variiert enorm. Manche Private Game Reserves sind riesengroß, andere ziemlich klein.
Ebenso sieht es mit dem Tiervorkommen aus: Manche Private Game Reserves werben etwa damit, dass du alle Big-5-Tiere (und natürlich mehr als diese) sehen kannst. In anderen Parks gibt es beispielsweise keine Löwen. In anderen wiederum keine Elefanten.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Anzahl der Tiere meist recht begrenzt ist. Oft leben z.B. „nur“ 3 Geparden, 6 Giraffen usw. in den Reservaten. Der Platz in den Reservaten ist begrenzt und nur ab einer gewissen Größe ist auch eine große Diversität möglich. Manche Private Game Reserves halten einzelne Tiere auch in separaten (abgezäunten) Arealen von den anderen Tieren, um diese langsam aneinander zu gewöhnen.
Oft kommt die Kritik, dass es sich bei Private Game Reserves um nichts mehr als einen großen Zoo handelt. Wir können den Gedanken nachvollziehen, haben es vor Ort aber definitiv nicht so erlebt. Aber natürlich kann das Safari-Erlebnis nicht mit jenem im Kruger-Nationalpark mithalten. (Behaupten wir mal so, ohne im Kruger-Nationalpark gewesen zu sein.)
Es gibt allerdings auch ziemliche Unterschiede zwischen den einzelnen Reservaten im Hinblick auf den Tierschutz bzw. die Tierhaltung. In manchen Reservaten werden etwa die Löwen gefüttert, in anderen jagen sie selbst. (z.B. Botlierskop).



Übernachten in den Private Game Reserves
In den meisten Private Game Reserves kannst du übernachten. Oft gibt es eine Lodge, manchmal aber auch mehrere Lodges. Im Botlierskop Private Game Reserve, in dem wir übernachtet haben, gibt es beispielsweise je nach Anspruch verschiedene Unterkünfte, darunter auch eine Lodge, die gezielt auf Familien mit Kindern ausgerichtet ist. (Unsere Erfahrungen dazu liest du weiter unten in diesem Blogartikel.)
Üblicherweise darfst du dich auf eine ordentlichen Portion Luxus freuen. Die meisten Unterkünfte in den Private Game Reserves haben einen sehr hohen Standard, schenken ihren Gästen aber dennoch ein gewisses Safari-Feeling (z.B. in Form von Luxus-Zelten, großen Panorama-Fenstern und vielem mehr).
Eine Übernachtung in einem Private Game Reserve ist ein eher teures Vergnügen, wobei die Preise je nach Reservat auch ziemlich schwanken. Mit einigen hundert Euro pro Nacht musst du üblicherweise aber rechnen.
Manche Private Game Reserves bieten auch externen Gästen die Möglichkeit, einen Game Drive zu buchen, ohne dort zu übernachten (z.B. Botlierskop).
Game Drives
Anders als in einem Nationalpark (z.B. Kruger-Nationalpark) darfst du in einem Private Game Reserve nicht selbst (im eigenen Auto) auf Pirschfahrt gehen. Stattdessen nimmst du an den sogenannten Game Drives teil.
Game Drives finden meist morgens und nachmittags/abends statt und dauern ca. 3 bis 4 Stunden. Du siehst üblicherweise jeweils etwas unterschiedliche Tiere, daher macht es Sinn an mehreren Game Drives teilzunehmen.
In vielen Private Game Reserves sind Kinder auf den regulären Game Drives erst ab 6 Jahren, manchmal auch erst ab 12 Jahren erlaubt. Die allerwenigsten Game Reserves erlauben die Teilnahme von Kindern unter 3 Jahren an den Fahrten. Es besteht bei manchen Reservaten allerdings die Möglichkeit, einen privaten Game Drive zu buchen, sodass du mit deiner Familie ganz individuell unterwegs bist. (Meist ist das jedoch ein sehr kostspieliges Unterfangen.)
Wie viel Zeit für einen Aufenthalt einplanen?
Die allermeisten Gäste (uns eingeschlossen) bleiben zwei bis maximal drei Nächte in einem Private Game Reserve. Das hat vor allem Kostengründe: Übernachtungen sind ziemlich preisintensiv und für einen kurzen Aufenthalt von zwei Nächten zahlt man schnell 1.000 Euro oder gar mehr.
Falls du dein Reisebudget noch mehr schonen, aber auf Safari nicht verzichten möchtest, dann kannst du auch außerhalb übernachten und einen Game Drive als externer Gast buchen. Das ist bei manchen Game Reserves möglich.


3. Private Game Reserves mit Kindern entlang der Garden Route
Es gibt entlang der Garden Route einige Private Game Reserves, in denen du auch als Familie mit Kindern an Game Drives teilnehmen kannst. Wir haben vor unserer Reise eine halbe Ewigkeit recherchiert und stellen dir in diesem Kapitel jene drei Game Reserves vor, die es in unsere Top 3 geschafft haben.
Alle drei Game Reserves befinden sich in der Nähe von Mossel Bay und eigenen sich daher perfekt, um hier während deines Roadtrips entlang der Garden Route einen Aufenthalt einzuplanen.
Botlierskop (The Village Lodge)
Eines der renommiertesten Game Reserves entlang der Garden Route ist das Botlierskop Private Game Reserve. Das Areal ist landschaftlich wunderschön und vergleichsweise weitläufig (4.500 Hektar). Du kannst hier nahezu alle „wichtigen“ Tiere sehen, u.a. Löwen, Giraffen, Elefanten, Nashörner, Büffel, Geparden uvm.
Anders als bei vielen anderen Game Reserves kannst du auch als externer Gast an Game Drives teilnehmen. Oft (nicht immer) sitzt du dann allerdings in etwas größeren Fahrzeugen (und nicht in einem kleineren Jeep, so wie es als Hotelgast der Fall ist).
Wir selbst haben hier übernachtet und stellen dir das Botlierskop Private Game Reserve im nächsten Kapitel noch ausführlicher vor.
Hier kannst du die Unterkunft buchen: Botlierskop The Village Lodge
Buche hier deinen Game Drive als externer Gast: Botlierskop Game Drive
Garden Route Game Lodge
Unter Familien sehr beliebt ist auch die Garden Route Game Lodge. Hier dürfen sogar schon die Kleinsten an den regulären Game Drives teilnehmen. Das ist natürlich ein ziemlicher Vorteil im Vergleich zu den anderen Game Reserves.
Auf den Game Drives kannst du alle Big 5 sehen (wobei die Leoparden wohl sehr schwer zu finden sind) – und noch viel mehr Tiere natürlich. Das Reservat ist kleiner als die anderen beiden, die wir dir hier vorstellen.
Hier kannst du die Unterkunft buchen: Garden Route Game Lodge
Gondwana Game Reserve
Last but not least möchten wir dir noch den luxuriösesten unserer drei Tipps vorstellen, das Gondwana Game Reserve. Es ist auch das größte der drei Reservate: Auf einem Gebiet von ungefähr 11.000 Hektar kannst du die Big 5 sowie viele weitere Tiere sehen.
Preislich liegt das Gondwana Game Reserve ziemlich deutlich über den anderen beiden Reservaten, weshalb wir uns letztendlich doch für Botlierskop entschieden haben.
Hier kannst du die Unterkunft buchen: Gondwana Game Reserve



4. Botlierskop (The Village Lodge): Unsere Erfahrungen
Nach langer Recherche fiel unsere Wahl auf das Botlierskop Private Game Reserve, genauer gesagt auf die familienfreundliche Village Lodge und wir waren mit dieser Entscheidung sehr zufrieden.
Wichtig zu wissen: Unsere Erfahrung im Hinblick auf Übernachten sowie Essen & Trinken bezieht sich ausschließlich auf die Village Lodge – jede Lodge im Botlierskop Private Game Reserve ist quasi eine eigenständige Unterkunft.
Übernachten
Im Botlierskop Private Game Reserve gibt es drei Lodges, die jeweils unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Wir selbst haben in der Village Lodge übernachtet, die ganz klar auf Familien mit Kindern ausgerichtet ist. Nahezu alle Gäste während unseres Besuchs reisten mit kleinen Kindern.
Das Angebot für Kinder ist toll: Es gibt einen großen Spielplatz, eine riesige Sandkiste und einen Indoor-Spielraum. Alles befindet sich in der Nähe des Restaurants, sodass man beim Essen auch mal gut eine Spiel-Pause einlegen kann.
Die Zimmer sind im traditionellen Stil, aber doch recht luxuriös eingerichtet. Wir hatten ein Superior-Zimmer mit Blick Richtung Safari-Gebiet. Das Bett fanden wir für den Preis nicht ganz so gemütlich wie in anderen Unterkünften in Südafrika, ist aber vermutlich auch Geschmackssache. Super war die freistehende Badewanne.
Essen & Trinken
Zwei Minuten zu Fuß von den Zimmern entfernt gelangst du zum Restaurant der Village Lodge. Hier liegt auch die Rezeption und ein kleiner Shop. Die kulinarische Verpflegung ist einer jener Punkte, der unserer Meinung nach Luft nach oben hat. Wir haben nicht schlecht gegessen, aber gerade in Anbetracht des Preises hätten wir uns hier mehr erwartet.
Das Frühstück wird als Buffet gereicht. Für ein Hotel dieser Größenordnung ist das Angebot eher überschaubar, die Qualität allerdings in Ordnung. Zu Mittag und Abend isst man à la carte. (Die Speisekarte ist jeweils dieselbe.) Serviert wird vor allem internationale Küche, darunter Pasta, Burger, Pizza, Curry uvm. Für die Kleinen gibt es ein eigenes Kindermenü. Nach zwei Tagen hat uns persönlich dann doch die Abwechslung gefehlt.



Game Drives: Allgemeine Infos
Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt: Zu den Game Drives im Reservat. Diese finden zwei Mal täglich statt, einmal morgens um 6 Uhr sowie einmal nachmittags/abends um 15 Uhr.
Die Game Drives dauern ca. 3 bis 3,5 Stunden, wobei es jeweils eine Snack-/Getränkepause gibt. (Beim Morning Game Drive werden Kaffee und Tee gereicht, beim Evening Game Drive geht es eher in Richtung Bier, Gin Tonic und Co).
Das Reservat ist landschaftlich wunderschön. Wir waren richtig überrascht, wie variantenreich die Natur hier auf doch vergleichsweise engem Raum ist: Mal endlose Weite, mal direkt am Fluss, dann wieder sehr hügelig und bewaldet. Du erlebst hier quasi einen Mini-Streifzug durch die afrikanische Vegetation.
Was dich vermutlich brennend interessiert, sind die Tiere, die du im Reservat sehen kannst. Grundsätzlich leben hier: Löwen, Giraffen, Elefanten, Büffel, Nashörner, Hippos, Geparden, Antilopen, Gnus, Strauße und viele mehr. (Die Big 5 sind es somit nicht, dafür fehlt der Leopard, aber mit den Geparden gibt es würdigen Ersatz.)
Ein Game Drive reicht nicht aus, um alle Tiere zu sehen. Wir selbst haben jeder zwei Game Drives gemacht und haben so fast alle „wichtigen“ Tiere zumindest einmal gesehen. ABER: Gerade die Löwen sind zum Beispiel oft auch tagelang nicht zu sehen.
Die großen/gefährlichen Tiere sind zwar aus Sicherheitsgründen getrackt, die Guides haben allerdings keinen Zugriff auf den Standort der Tiere und begeben sich auf Spurensuche (bzw. stehen per Funk auch untereinander in Kontakt). Du solltest dir daher dessen bewusst sein, dass du eben keinen Zoo mit Sichtungsgarantie besuchst und es durchaus passieren kann, dass du manchen Tieren nicht begegnen wirst.
Kinder auf Game Drives
Kinder ab 3 Jahren dürfen auf regulären Game Drives mitfahren (in Begleitung der Eltern versteht sich). Es wird bei der Einteilung darauf geachtet, dass möglichst Familien mit jeweils ungefähr gleichaltrigen Kinder zusammen fahren und Personen ohne Kinder separat fahren.
Für Familien mit Kindern unter 3 Jahren wird es komplizierter. Hier wurden die Regeln kürzlich verschärft, sodass du zwei Optionen hast:
- Möglichkeit 1: Du buchst rechtzeitig einen Private Game Drive. So bist du ganz allein mit deiner Familie und einem Guide in einem Jeep unterwegs. Leider sind die Kosten für eine solche private Safari verdammt hoch.
- Möglichkeit 2: Du hoffst auf dein Glück und wartest bis zur Anreise ab. Dann nämlich, wenn gleichzeitig auch andere Familien mit kleinen Kindern vor Ort sind, kannst du mit ihnen gemeinsam einen Game Drive machen (zum regulären Game-Drive-Preis). Hier gibt es allerdings leider keine Garantie. Wir selbst haben es so gemacht und hatten Glück.
Wir selbst haben unseren Kleinen (1,5 Jahre zum Zeitpunkt der Reise) einmal auf Safari mitgenommen und uns die restliche Zeit mit der Betreuung abgewechselt. Wir hätten ihn sogar öfters mitnehmen können, hatten aber den Eindruck, dass ein Game Drive für ein so kleines Kind völlig ausreicht.
Er war die meiste Zeit in der Trage und ist darin irgendwann sogar eingeschlafen. Wenn du möchtest, können die Guides auch den Autositz auf den Jeep schnallen, sodass dein Kind während der Fahrt darin sitzen kann.
Sicherheitsbedenken hatten wir übrigens trotz des offenen Jeeps null – nicht mal, als die Löwin vor unserem Jeep lag und unser Kleiner mit einem Quietschen auf sie zeigte. Die Tiere sind an Jeeps bzw. Menschen gewöhnt und die Guides sind wirklich sehr erfahren.
Hier kannst du deinen Aufenthalt buchen: Botlierskop The Village Lodge

5. Fazit: Safari mit Kindern an der Garden Route
Wir haben vor unserer Südafrika-Reise ewig überlegt, ob wir uns mit unserem 1,5-jährigen Kind tatsächlich eine Safari machen sollen. Die Vorurteile von anderen („Was hat er davon? Er wird sich ohnehin nicht erinnern können.“) schwirrten in unseren Köpfen herum. Hinzu kamen unsere eigenen Bedenken, ob ihm so eine holprige Fahrt überhaupt Spaß machen würde.
Retrospektiv sind wir unendlich froh, es gewagt zu haben. Der gemeinsame Game Drive als Familie war eines unserer absoluten Highlights in Südafrika. Auch für unseren Kleinen waren die drei Stunden unglaublich spannend. Klar hat er nur in Ansätzen verstanden, was gerade passiert, aber glaub uns: Die Begeisterung von euch als Eltern überträgt sich augenblicklich auf euer Kind.
In der Botlierskop The Village Lodge haben wir uns super aufgehoben gefühlt. Die Anlage ist komplett auf Familien mit Kindern ausgerichtet. Unser Fazit: Der hohe Preis für eine Safari in einem Private Game Reserve tut kurz weh, aber die Erinnerungen sind so viel mehr wert.
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Warst du schon einmal mit deinen Kindern auf Safari in Südafrika und möchtest von deinen Erfahrungen berichten? Oder reist du demnächst an die Garden Route und hast noch Fragen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.